31. Spieltag: FC St. Pauli - FC Hansa Rostock

Langsam dürfen die Rechenschieber rausgeholt werden. Acht Punkte benötigt der magische FC noch, um sicher aus eigener Kraft aufzusteigen. Beim Restprogramm aus Rostock, dem HSV, Osnabrück und Wiesbaden darf man guter Dinge sein, dass das machbar ist. Eigentlich. Denn was ist schon normal dieser Tage in Liga 2? Die Niederlagen gegen den KSC und Elversberg hatte vermutlich keine so richtig auf dem Zettel, dafür reichte es nun bei heimstarken Hannoveranern zu drei ganz wichtigen Punkten. Eine Prognose für das Spiel gegen Hansa? Schwierig.

Der Gast von der Ostsee dürfte (noch) mehr Druck haben als unsere Mannen. Derzeit rangiert man auf dem Relegationsplatz (Richtung Liga 3) und das verlorene Heimspiel gegen Magdeburg, was ziemlich sanglos mit 0:2 an die Domstädter ging, wird Rostocks Elf dazu veranlassen, auf dem Platz am Millerntor die richtige Antwort geben zu wollen. Angesichts der engen Situation und lediglich einem Punkt Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz 17 ist Rostock schon fast verdammt, in jedem verbleibenden Spiel zu punkten (wo mit Karlsruhe, Schalke und Paderborn nun wahrlich auch keine Laufkundschaft wartet).

Der Trend spricht klar für den FC St. Pauli. Trotz der Niederlagen in Karlsruhe und gegen Elversberg führt man die Rückrundentabelle an, Rostock steht dort nur auf Rang 14. Rostocks größtes Problem liegt in der Offensive. 27 Tore in 30 Spielen bedeuten aktuell Negativrekord in Liga 2 (zusammen mit Schlusslicht Osnabrück). Da wir bekanntlich die beste Defensive der Liga haben (33 Gegentreffer in 30 Spielen) müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn da nix geht. Eigentlich. Denn was ist schon normal dieser Tage?

Auch wenn es mit Vasilj – der es übrigens mit seine Leistung in die Kicker-Elf des Tages schaffte – und dem Glück im Bunde in Hannover nur ein Gegentor zu verzeichnen gab, so bleibt die Abwehr aktuell das Sorgenkind von Coach Hürzeler. Während Metcalfe zwar offensiv glänzte und eine Vorlage lieferte, wirkte er nach hinten überfordert. Ob Rostock das ausnutzen würde? Ob man die Möglichkeit beim FCSP überhaupt riskieren möchte? Nun, sicherlich grübelt Hürzeler aktuell vor allem, wie er die Abwehr zusammenstellen wird. Offensiv hingegen dürfte es kaum Anlass geben, etwas umzustellen. Afolayan zeigte sich spritzig und griffig, Eggestein ackerte und traf, Hartel zog ab (ausnahmsweise mal drüber).

Spannend wird zu sehen sein, mit welchem Selbstverständnis die Boys in Brown auftreten werden. Zeigen sie das Gesicht aus Halbzeit 1 oder Halbzeit 2 in Hannover? Verängstigt oder selbstbewusst? Dass der Aufstiegskampf zu großen Teilen im Kopf entschieden wird, dürften die vergangenen Wochen einmal mehr unter Beweis gestellt haben. Na ja, und dann ist natürlich noch völlig unklar, ob nicht wieder irgendwelche Schiedsrichterentscheidungen Einfluss nehmen (siehe zuletzt Düsseldorf gegen Fürth). Wollen wir aber nicht hoffen.

Glücklich sind jedenfalls all jene, die ein Ticket für das Spiel ergattern konnten. Saisonendspurt am Freitagabend im Millerntor-Stadion (und das mit der fast schon historischen Chance aufzusteigen)... Was gibt es Schöneres? Hoffentlich bleibt es im und am Stadion friedlich. Mir ist zu Ohren gekommen, dass es in der Vergangenheit das ein oder andere Scharmützel gegeben haben soll... Also: Bleibt sportlich! Forza!